Legasthenietraining für Erwachsene

Vorgehen

Natürlich ist die Frühförderung für Legastheniker das beste Mittel, denn es schützt vor negativen Erfahrungen und weiteren Nachteilen im Leben. Aber auch im Erwachsenenalter kann man mit einem Legasthenietraining Fortschritte erzielen, auch wenn der Aufwand höher ist als bei Kindern.

Vieles liegt an der Einstellung des Legasthenikers.

Astrid Kopp-Duller & Livia R. Pailer-Duller haben in ihrem Buch „Legasthenie im Erwachsenenalter“ die Vorgehensweise für ein Legasthenietraining sehr gut erklärt:

Der erste Schritt ist, dass der Legastheniker von sich aus etwas gegen sein Defizit machen möchte. Nicht immer haben Erwachsene eine Motivation, gegen die vorhandene Lese- und Rechtschreibeprobleme etwas zu tun. Es gibt viele, die sich mit ihrem Schicksal abgefunden haben und keine Veränderung mehr wünschen.

Der zweite Schritt ist, dass sich der Legastheniker einen Fachmann sucht und entscheidet, wie man vorgeht. Sie können natürlich auch selber beginnen, aber alleine ist es schwieriger als mit fachlicher Unterstützung. Wichtig ist, dass der Legastheniker vor dem Training eine Vergangenheitsbewältigung durchzieht. Die Betroffenen müssen wissen, warum sie die Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten haben. Mit dem Wissen können sie zwar noch nicht besser lesen und schreiben, aber sie haben Gewissheit, dass sie nicht alleine mit dieser Problematik sind. Ausserdem können sie an ihren Schwierigkeiten arbeiten und etwas dagegen tun, und diese Erkenntnis kann schon viel bewirken.

Das Training für Erwachsene besteht aus zwei Bereichen: einerseits aus der Verbesserung der Aufmerksamkeit beim Schreiben und Lesen, andererseits aus einem individuellen Symptomtraining (z.B. Gross- und Kleinschreibung, Dehnungen, d/t – b/p – k/g etc.).*

Legasthenietraining für Erwachsene

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*Kopp-Diller, Astrid und Pailer-Duller, Livia (2017): Legasthenie im Erwachsenenalter: Praktische Hilfe bei Schreib- und Leseproblemen, 4 Aufl., Klagenfurt: EÖDL-Verlag.

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